1. September 2021

Trail des Monats: Skulpturenweg Leywald Reinach

Der Trail des Monats kommt im September aus der Schweiz. Hier legte der Primarschullehrer Roger Pellaton den „Skulpturenweg Leywald Reinach“ an, der in der MCM-App unter dem Code 384906 abgerufen werden kann. Im Webportal ist er hier verfügbar.

Auf diesem Mathtrail finden sich insgesamt zwölf Aufgaben, von denen die meisten direkt an den herrlichen Holzskulpturen des Weges konzipiert wurden. 

 

Wie sind Sie auf das MathCityMap-Projekt gestoßen?

Ich habe bereits zuvor mit Actionbound gearbeitet, und noch früher mit GeoCaching. In diesem Jahr sind Studenten der FHNW (Fachhochschule Nordwestschweiz) in einem einjährigen Praktikum an unserer Schule tätig. Die Studenten erhielten den Auftrag, Kartenarbeit in einer 6. Klasse digital umzusetzen. Von der FH aus brachten sie den Tipp MathCityMap mit, was mir bis dahin noch unbekannt war, und sie wollten von mir wissen, was es sonst noch an Alternativen gäbe. Nach ein bisschen Austausch und gemeinsamer Evaluation entschieden wir uns, das Projekt mit MathCityMap umzusetzen. MCM war für uns alle neu, also haben wir zusammen etwas rumprobiert und die Erfahrungen diesbezüglich gleich für den Rest des Kollegiums aufgearbeitet und verschriftlicht, so dass andere Lehrpersonen von der bereits geleisteten Vorarbeit profitieren können.

 

Beschreiben Sie bitte Ihren Mathtrail.

Der Skulpturenweg in Reinach ist rundum bekannt. Die meisten Kinder kennen ihn bereits, wenn ich mit ihnen diesen Trail mache. Sie waren schon im Kindergarten da, in der Unterstufe höchstwahrscheinlich auch, und mit den Eltern ebenfalls oft. Dennoch sehen sie ihn dann aber doch mit völlig anderen Augen, wenn sie bei einer bestimmten Skulptur eine sehr konkrete Mathematikaufgabe lösen sollen. Mitten im Wald! Das Device in ihrer Hand gibt ihnen zusätzlich noch eine Rückmeldung darüber, ob sie die Aufgabe richtig gelöst haben. Weiter entfernt vom Schulzimmer kann man gar nicht sein, als im Wald, umgeben von kunstvoll geschnitzten Holzfiguren, die eine eigenartige Ruhe und Faszination ausstrahlen. Darüber hinaus trägt man mit einem solchen Trail die Mathematik nicht nur aus dem Klassenzimmer, sondern auch gleich noch ins Elternhaus, wenn bei der nächsten Begehung die Eltern involviert werden.

 

Wie nutzen Sie MCM und warum?

An unserer Schule werden aufsteigend sämtliche SuS der Mittelstufe (4./5./6. Klassen) mit 1:1-iPads ausgerüstet. Mit den 4. Klassen hat man dieses Jahr begonnen, nach den Sommerferien werden die neuen 4. Klassen dazustossen. Als Klassenlehrer einer solchen Klasse begleite ich gleichzeitig auch das gesamte IT-Projekt an unserer Schule auf der pädagogischen Seite. Das nennt sich PICTS (Pädagogischer IT-Support). Als PICTS ist es eine meiner Aufgaben, den Lehrpersonen Wege aufzuzeigen, wie sie die iPads ihrer Klasse gewinnbringend im Unterricht einsetzen können. Ich visualisiere also laufend solche Tools und Projekte, indem ich vieles davon zuerst in meiner eigenen Klasse ausprobiere, um es anschließend ins Kollegium einzubringen.

Da ich das selbst gesteuerte Interpretieren von Aufträgen und Aufgaben für eine der zentralsten Schlüsselkompetenzen eines modernen Lebens empfinde, bin ich für Tools wie MCM dankbar, die es meinen SuS ermöglichen, in geschütztem Rahmen Erfahrungen zu machen, die über eine hohe Lernwirksamkeit verfügen. Dass Corona, Lockdown und Fernunterricht zwar einerseits der IT einen spürbaren Schub verliehen haben, was ich sehr begrüße, genau dadurch aber andererseits die Welt der Kinder immer weiter auf unerfreulich kleine 13 Zoll schrumpft, macht mich nicht glücklich. MCM setzt genau da an und setzt Mathematikaufgaben außerhalb des Schulzimmers in einen neuen Zusammenhang. Das hat mir gut gefallen, und – wenig überraschend – meinen SuS auch.

 

Beschreiben Sie Ihre Lieblingsaufgabe des Trails. Wie kann diese gelöst werden?

Ich habe keine wirkliche “Lieblingsaufgabe”. Mir gefallen generell Aufgaben gut, die etwas Überraschendes bereit halten, oder eine zuvor geschlossene Tür öffnen. Die Schneewittchen-Aufgabe etwa, bei welcher die Kinder sich in die Situation der Zwerge versetzen und sich überlegen sollen, welcher Zwerg welchen anderen Zwerg sehen kann oder eben nicht, das ist so eine Aufgabe. Oder wenn sie bei der Aufgabe mit der “Gluggerbahn” (Glugger = schweizerdeutsch für Murmel) plötzlich herausfinden, wozu das Stück Schnur dient, das sie zu Beginn des Trails in ihre Hosentasche stopfen sollten. Manchmal hat man als Lehrperson das Glück, bei solchen Momenten zugegen sein zu dürfen.

Datum: 1. September 2021 | Von: Philipp Larmann | Kategorie:  | Keine Kommentare

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