Projekt lässt Schüler zu Aufgabenerstellern werden

Im folgenden Interview mit Vera Korff wird ein Einblick in die Erstellung von MathCityMap Aufgaben mit Schülern in Bergisch Gladbach gegeben. Wir bedanken uns für das Interview und wünschen weiterhin viel Spaß mit MCM! Wie sind Sie auf MathCityMap aufmerksam geworden und in welchem Rahmen haben Sie es eingesetzt? Ich habe MathCityMap im Rahmen meines […]

Im folgenden Interview mit Vera Korff wird ein Einblick in die Erstellung von MathCityMap Aufgaben mit Schülern in Bergisch Gladbach gegeben. Wir bedanken uns für das Interview und wünschen weiterhin viel Spaß mit MCM!

Wie sind Sie auf MathCityMap aufmerksam geworden und in welchem Rahmen haben Sie es eingesetzt?

Ich habe MathCityMap im Rahmen meines Referendariats am Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung Köln kennengelernt. In einem Workshop wurde uns die App vorgestellt und wir durften sie auch selber ausprobieren, was unheimlich viel Spaß gemacht hat.

Da ich als „Anfängerin“ noch recht lange für die alltägliche Unterrichtsvorbereitung benötige, bin ich leider nicht dazu gekommen, die App im „normalen“ Unterricht einzusetzen. Ich packte jedoch die Gelegenheit am Schopfe, als an unserer Schule in der vorletzten Woche vor den Ferien eine Projektwoche veranstaltet wurde. Für den ersten Tag der Projektwoche habe ich mit einer Kollegin einen Trail um die Schule herum vorbereitet, damit die Projektteilnehmer (acht Schüler) die App und mögliche Aufgabenformate kennenlernen.

Anschließend gingen wir in die Bergisch Gladbacher Fußgängerzone, damit die Schüler Ideen und Informationen für einen eigenen Trail sammeln konnten. Am nächsten Tag wurden dann die Trails am PC zusammengestellt und im Anschluss von der jeweils anderen Gruppe ausprobiert. Die Trails wurden abschließend reflektiert und es wurde besprochen, welche Kriterien für eine „perfekte“ Aufgabe realisiert werden müssen.

Am letzten Tag haben die Schüler eine Powerpoint-Präsentation über MathCityMap sowie zwei „perfekte“ Aufgaben erstellt, um ihre Arbeit am Präsentationstag (einem Samstag) den Besuchern vorzustellen. So konnten die Besucher nach der Präsentation zusammen mit den Gruppenmitgliedern auf den Schulhof gehen und die Aufgaben selbst ausprobieren.

Reflexion des Projekts

In der Reflexion sagten die Schüler, dass ihnen das Erstellen der Aufgaben Spaß gemacht hat. So konnten sie Gegenstände, die sie tagtäglich sehen, einmal genauer und aus einem anderen Blickwinkel unter die Lupe nehmen.

Das Projekt zeigt demnach, dass Schüler nicht nur als Aufgabenlöser, sondern auch als Aufgabenersteller tätig werden können. Dennoch betont Vera Korff, die Notwendigkeit, bei technischen Schwierigkeiten und Fehlerberechnungen als Projektleiter zu unterstützen, sodass es nicht zu Frustration und Überforderung kommt.

Aufgabe(n) der Woche: MCM meets Statistik

In dieser Woche möchten wir Ihnen in der Rubrik Aufgabe der Woche gleich eine ganze Reihe von Aufgaben vorstellen. Mathias Bärtl, Professor an der Hochschule Offenburg, ist auf MathCityMap aufmerksam geworden und hat das System für Studierende seiner Statistikvorlesung angepasst, beispielsweise in der Aufgabe „Werbeflächen in der U-Bahn“. Aufgabe: Werbeflächen in der U-Bahn ONE STEP […]

Aufgabe der Woche

In dieser Woche möchten wir Ihnen in der Rubrik Aufgabe der Woche gleich eine ganze Reihe von Aufgaben vorstellen. Mathias Bärtl, Professor an der Hochschule Offenburg, ist auf MathCityMap aufmerksam geworden und hat das System für Studierende seiner Statistikvorlesung angepasst, beispielsweise in der Aufgabe „Werbeflächen in der U-Bahn“.


Aufgabe: Werbeflächen in der U-Bahn

ONE STEP AHEAD Fitness möchte Messebesucher vor allen anderen auf sich aufmerksam machen und eine Werbefläche an der Haltestelle „U2 Messehallen“ anbringen, an der Rolltreppe zur „Karolinenstraße – Marktstraße – Hamburg Messe“. Würde sich das rentieren? Nehmen wir an, dass sich eine Flächenwerbung im Durchschnitt 25 Sekunden im Sichtbereich eines Menschen befinden muss, bevor er sie wahrnimmt, und dass dieser Sichtbereich hier zwischen dem ersten und vorletzten Nothalt-Griff liegt. Berechnen Sie die Wahrscheinlichkeit, mit der dann ein ankommender Besucher unsere Werbung bemerken würde! Geben Sie das Ergebnis als ganze Prozentzahl an (also z.B. 25, wenn Ihre Berechnung 0,252 ergeben sollte).


Mithilfe der Rolltreppengeschwindigkeiten und der Expontentialverteilung als Verteilungsfunktion können die Studierenden die Aufgabe lösen. Im Interview gibt Mathias Bärtl selber einen Einblick hinter die Idee MathCityMap für Studierende zu nutzen.

  1. In welchem Kontext haben Sie MathCityMap eingesetzt? Wie sind Sie auf das Projekt aufmerksam geworden?

Die MathCityMap habe ich im März 2018 auf der gemeinsamen Jahrestagung der GDMV in Paderborn kennengelernt. Allerdings wie so oft nicht in einer Veranstaltung, sondern in einem beiläufigen Gespräch mit dem Erfinder der App im Bus zur Tagungsstätte. Die Kombination aus digitalen Medien, Stadterkundung und Arbeit im Team an konkreten Objekten hat mich sofort begeistert. Ich konnte mir gut vorstellen, dass sich auch Studierende von der App angesprochen fühlen, wenn man sie mit etwas anspruchsvolleren Aufgaben herausfordert. Für mich eröffnet sich damit eine gute Möglichkeit, Inhalte der Statistik-Vorlesung in praktischen Situationen und motivierender Umgebung anwenden zu lassen.

  1. Welche Inhalte und Kompetenzen kommen in Ihrem Trail vor? Welche Zielgruppe wird angesprochen?

Der Trail versetzt die Teilnehmer – Studierende wirtschaftsbezogener Fächer – in die Situation eines Projektmanagers, der die Markteinführung von Fitnessgeräten vorbereiten soll. Hierzu müssen verschiedene Orte Hamburgs aufgesucht und unter bestimmten Fragestellungen analysiert werden. Mein Augenmerk bei der Entwicklung lag darauf, Inhalte der Statistikveranstaltung aufzugreifen und in eine in sich stimmige Gesamtgeschichte einzubetten, die gleichzeitig die Erkundung spannender Orte verlangt. Ich habe daher zugegebenermaßen nicht primär mit der Definition gewünschter Kompetenzen begonnen. Letztlich sind die entwickelten Aufgaben aber der mathematischen Modellierung und Lösung zuzuordnen. Inhaltlich werden die Bereiche Wahrscheinlichkeitsrechnung, Schätzen und Testen, aber auch Korrelation und Regression abgedeckt.

  1. Haben Sie den Trail bereits getestet und Feedback erhalten?

Ich habe einen Testlauf mit zwei Studierenden durchgeführt. Dabei ging es mir um ein Erproben der Verständlichkeit und Machbarkeit der Einzelaufgaben sowie eine Prüfung des zeitlichen Ansatzes. Als Test unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten kann man das natürlich nicht werten. Die beiden Teilnehmer waren extrem motiviert und Feedback wie „Es hat richtig viel Spaß gemacht! Ich denke, dass es bei Studenten einen positiven Eindruck hinterlassen wird.“ verspricht, dass die Idee auch im größeren Stil gut ankommen wird. Ich freue mich jedenfalls darauf, das Ganze zukünftig als Wahlpflichtfach mit Exkursion anzubieten.

Wir danken für das Interview und die tolle Umsetzung der MathCityMap Idee in neuem Kontext.

MathCityMap ist DMV-Mathemacher des Monats!

Wir freuen uns sehr, dass MathCityMap von der Deutschen Mathematiker Vereinigung (DMV) als „Mathemacher“ des Monats Juni ausgezeichnet wurde. Dabei werden besonderes Engagement und Kreativität im Einsatz und Umgang von Mathematik anerkannt. Für unser gesamtes Team ist diese Auszeichnung eine große Ehre, denn „Mathemacher“ würdigt genau das, was MathCityMap kennzeichnet – Mathematik in der Umwelt […]

Allgemein

Wir freuen uns sehr, dass MathCityMap von der Deutschen Mathematiker Vereinigung (DMV) als „Mathemacher“ des Monats Juni ausgezeichnet wurde. Dabei werden besonderes Engagement und Kreativität im Einsatz und Umgang von Mathematik anerkannt. Für unser gesamtes Team ist diese Auszeichnung eine große Ehre, denn „Mathemacher“ würdigt genau das, was MathCityMap kennzeichnet – Mathematik in der Umwelt machen.

Auf der Seite der DMV gibt Matthias Ludwig einen Einblick in die Projektentwicklung sowie Ideen hinter MathCityMap. Wir wünschen viel Spaß beim Lesen und danken für das Interview!

 

Aufgabe der Woche: Minerva Brunnen

Die heutige Aufgabe der Woche wird in Rahmen eines Interviews mit Virginia Alberti vorgestellt, die MathCityMap in Italien nutzt und unterstützt. Wir sagen Danke für das Interview und die zahlreichen italienischen Aufgaben! Aufgabe: Capacità per la fontana della Minerva – Volumen des Minerva-Brunnens (Aufgabennummer: 2452) Wie viele Liter passen in den Minerva-Brunnen? Diese Aufgabe thematisiert […]

Aufgabe der Woche

Die heutige Aufgabe der Woche wird in Rahmen eines Interviews mit Virginia Alberti vorgestellt, die MathCityMap in Italien nutzt und unterstützt. Wir sagen Danke für das Interview und die zahlreichen italienischen Aufgaben!


Aufgabe: Capacità per la fontana della Minerva – Volumen des Minerva-Brunnens (Aufgabennummer: 2452)

Wie viele Liter passen in den Minerva-Brunnen?


Diese Aufgabe thematisiert die Berechnung des Volumens eines Beckens eines Springbrunnens, der auf einem Platz in meiner Stadt steht. Die Schülerinnen und Schüler müssen das Brunnenbecken modellieren und das Volumen berechnen.

Auf den ersten Blick könnte die Berechnung trivial sein, aber in Wirklichkeit erfordert sie Beobachtung, Analyse und Geschicklichkeit bei der Wahl des Modells, das folgende Besonderheiten miteinbezieht:

  • die Besonderheit der Form des Beckens (2 Kegelstumpfe),
  • das Vorhandensein eines Pfeilers in der Mitte, der die Statue stützt,
  • die Wahl der Messmethoden ist nicht selbstverständlich.

Ich habe diese Aufgabe entworfen und erstellt, um sie für ein gemeinsames Lernen in kleinen Gruppe einzusetzen.

Ich fand es faszinierend, dass die Schülerinnen und Schüler in der Gruppe:

  • über Mathe sprechen, um das Modell zu wählen,
  • ein echtes Problem lösen,
  • eine gemeinsame Lösungsstrategie mit verschiedenen Messmöglichkeiten wählen,
  • Vermutungen äußern und dann verschiedene Möglichkeiten nutzen, sie zu verifizieren.

Ich denke MathCityMap ist ein Tool, das es erlaubt:

  • mathematischen und digitalen Fähigkeiten auszubauen,
  • eine bewusste Nutzung von Mobilgeräten und die Wiederherstellung einiger Fertigkeiten und Praktiken, die im informellen Lernen erforderlich sind, zu erleichtern,
  • eine aktive Rolle der Schülerinnen und Schüler durch Anregung der Kreativität in Hinblick auf die Lösungsstrategie zu unterstützen,
  • die Möglichkeit anderer Lehrmethoden zu öffnen.

Weiter ist MathCityMap eine Innovation, die das soziale und gemeinsame Lernen von Mathematik erleichert und die Lehrerrolle des Tutors oder Moderators unterstreicht.

MCM im Interview mit Wissenschaftskommunikation

In einem Interview im Journal von Wissenschaftskommunikation erklärt Matthias Ludwig die Ursprünge und Funktionsweise von MathCityMap, fasst aktuelle Forschungsaktivitäten zusammen und gibt Ausblicke in zukünftige Entwicklungen im Projekt. Lesen Sie hier das vollständige Interview.

Allgemein

In einem Interview im Journal von Wissenschaftskommunikation erklärt Matthias Ludwig die Ursprünge und Funktionsweise von MathCityMap, fasst aktuelle Forschungsaktivitäten zusammen und gibt Ausblicke in zukünftige Entwicklungen im Projekt. Lesen Sie hier das vollständige Interview.