18. Juli 2019

Neuer Bericht über MCM in der Offenbach Post

In der Regionalausgabe der Offenbach Post ist heute ein Artikel über MathCityMap erschienen.

Text: Patrick Eickhoff

Es gibt viele Wege eine Stadt zu erkunden. Mit dem Rad, Auto oder auch zu Fuß. Während so mancher gerne bummelnd die Sehenswürdigkeiten abläuft, gerne mal eine Pause macht, steigt der ein oder andere in Großstädten mittlerweile auf elektrische Roller um.

Mit der App „MathCityMap“ gibt’s jetzt auch in Heusenstamm eine neue Art des Rundgangs: den mathematischen.

Auf rund einem Kilometer sind insgesamt elf Stationen anzusteuern und die Aufgaben vor Ort zu lösen. Die Dauer ist auf zweieinhalb Stunden angesetzt. Los geht’s am Bahnhof. Dort muss beispielsweise errechnet werden, wie viele DIN A0-Plakate an eine Litfaßsäule passen. Auch die Modellierung des Brunnens in einem Koordinatensystem, die Steigung eines Handlaufs oder die Höhe des Schlosseingangs müssen erschlossen werden. „Als Hilfsmittel reichen ein Handy mit Taschenrechner-App, ein Maßband und ein Zollstock“, erläutert Simone Jablonski, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Goethe-Universität in Frankfurt und für die Öffentlichkeitsarbeit der App verantwortlich.

Gemeinsam mit Iwan Gurjanow, Joerg Zender und Leiter Prof. Dr. Matthias Ludwig hat sie das Projekt 2012 ins Leben gerufen. „Mittlerweile ist sie im europäischen Kontext zu betrachten“, sagt Jablonski. Wanderpfade beziehungsweise sogenannte Trails gibt es inzwischen in elf Sprachen. Erkunden lassen sich Madrid, Lyon, Mailand oder Athen. Der Fokus liegt dennoch auf Deutschland. „Die App wird in Frankfurt programmiert, dort gibt es dementsprechend viele Trails.“ Und wie kommt’s, dass neben der Stadt Offenbach Heusenstamm als einzige Kommune im Kreis über einen mathematischen Rundgang verfügt? „Das ist ganz einfach“, sagt Simone Jablonski und lacht. „Ich komme aus Heusenstamm und habe mir die Zeit genommen unsere schönen Sehenswürdigkeiten wie das Schloss oder St. Cäciliä einzubetten.“ Deshalb sei der Kurs auch nicht nur ausschließlich für Schüler, sondern für Familien und Auswärtige geeignet.

Grundidee ist jedoch nach wie vor Lehrer und Schüler anzusprechen. Denn Mathematikaufgaben in Büchern erscheinen oft altmodisch. Aufgabenstellungen, die nicht authentisch oder greifbar sind, wirken da – so die Projektinitiatoren – durchaus demotivierend und langweilig. „Schüler lernen besser, wenn sie sich dabei bewegen“, sagt Jablonski. Und deshalb stellt sie die Frage, „wie viel Mathematik steckt denn in unserer Stadt?“. Schließlich sei die Welt voll von geometrischen Objekten und funktionalen Zusammenhängen. „In manchen Städten gibt es die Wanderpfade auch auf Schulhöfen, da können die Lehrer mit vor Ort sein.“

Anlegen kann einen Wanderpfad jeder, der möchte. Bevor dieser online geht, wird er allerdings vom Projektteam überprüft. Die App gibt es kostenlos im Android- sowie Apple-Store. Wer eine Frage richtig beantwortet, erhält 100 Punkte und liegt im sogenannten grünen Bereich. „Der gelbe Bereich sagt, dass zwar die Lösung in Ordnung ist, aber vielleicht in der Berechnung ein Fehler liegt“, sagt Jablonski. „Wie beim roten Bereich können sich Hinweise freischalten lassen.“

Die Schwierigkeitsstufen der Trails unterscheiden sich von Stadt zu Stadt, teilweise von Schule zu Schule. „Wir hatten im vergangenen Jahr eine große Veranstaltung in Frankfurt, da haben wir es nach Stufen geregelt.“ Auch in Heusenstamm unterscheiden sich die Aufgaben. „Mathe soll ja Spaß machen und die Nutzer lernen so gleich auch die Stadt von ihrer schönen Seite kennen“, sagt Jablonski.

Hier geht’s zum Trail

Hier geht’s zum Originalartikel

Datum: 18. Juli 2019 | Von: Simone Jablonski | Kategorie:  | Ein Kommentar

Ein Kommentar

  1. Ein sehr guter Artikel!
    Habe mir den MathTrail angesehen – JA – soetwas kann viele Schüler dazu bringen, sich “spielerisch” und im Team mit Mathematik zu beschäftigen. Dazu gibts gleich noch interessante Infos zur Umgebung!
    Falls ich mal als Tourist nach Heusenstamm kommen sollte, dann wäre ein solcher Stadtrudgang für MICH lukrativ. 😉

    Gruß aus Thüringen
    Jörg

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